Tiefbox

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Tiefbox

Die Liegefläche liegt auf dem Niveau des Laufgangs und besteht aus einer etwa 15 bis 20 cm starken organischen Matratze (z.B. Stroh-Mist- oder Kalk-Stroh-Varianten) sowie einer Deckschicht. Ebenso kann eine lose Schüttung (z.B. Sägemehl, Gärsubstrate, Sand) als Einstreumaterial eingesetzt werden.

Wandständige Liegeboxen

Die kopfseitige Boxenbegrenzung wird durch eine Wand oder durch eine geschlossene Begrenzung zu einem anschließenden Gang gebildet.

Wandständige Liegebox


Gegenständige Liegeboxen

Zwei Boxenreihen sind direkt gegenüber so angeordnet, dass die Tiere mit den Köpfen zueinander liegen und die seitlichen Begrenzungen sich gegenüberliegender Boxen in derselben Achse verlaufen.

Gegenständige Liegebox


Bauliche Anforderungen an eine Liegebox aus dem Ruheverhalten von Milchkühen

Anforderung Liegebox.png

Funktionsmaße

Abbildung: Sollmaße für gegenständige Tiefboxen


Abbildung: Körpermaße zur Berechnung der richtigen Liegeboxenabmessungen



  • Liegelänge: (0,92x schräge Rumpflänge) + 21 cm (vgl. Abb. 2)
  • Liegeboxenlänge: Liegelänge + 21 cm + (Wederristshöhe * 0,56)
  • Liegeboxenbreite (Achsmaß): Widerristshöhe x 0,86


Managementempfehlungen

  • entscheidend ist:
    • Dimensionierung, Aufbau, Pflege,
    • Einstreuhäufigkeit: 2 bis 3x täglich, wöchentlich Nachstreuen
    • Einstreumaterial und Einstreumenge, z.B.
Stroh-Kalk-Gemisch:
  • Einstreu Mischverhältnis (Stroh:Kalk:Wasser) 1:3:1
  • 0,3 kg Stroh/Box*d
  • Kalk: 80-90% der Korngrößen < 0,09
Sand:
  • gewaschener Kiessand oder Mauersand
  • ca. 10-15 kg/Box*d
  • Körnung zwischen 0,1 –2 mm
Separierte Gülle:
  • ca. 5-13 m³/Box*a
  • Mindestanforderung von 30 % TM des Einstreumaterials
  • Trocknung oder Hygienisierung (>80 °C) möglich
  • Ausrichtung der Boxenabmessungen am Durchschnitt der 25 % schwersten Tiere der Herde

Auswirkungen auf Tierwohl und Ökonomie

Tierwohl Ökonomie

+ Verringerung von Tarsal- und Karpalgelenksverletzungen (Weary und von Keyserlingk 2007)

- geringe Investitionskosten

+ Erhöhung der Liegezeit (Tucker und Weary 2004)

+ hohe variable Kosten (Einstreumaterial)

+ Verringerung von Lahmheiten

+ hoher Arbeitszeitbedarf für Boxenpflege und Einstreuen

(ÖKL 2010)

Literatur

ÖKL (2010): Stallbau für die Biotierhaltung – Rinder. 2. Auflage. Landtechnische Schriftenreihe 227. Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung, Wien

Tucker, C.B., Weary, D.M. (2004): Bedding on geotextile mattresses: how much is needed to improve cow comfort? J. Dairy Sci 87, 2889-2895

Weary, D.M., von Keyserlingk, M.A.G. (2007): Building better barns – Seeing the Freestall from the Cow’s Perspective. Proceedings of the Intermountain Nutrition Conference 2007.