InKalkTier-Bewertung Emissionspotenziale - Qualität der Datengrundlage

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Die Qualität der Datengrundlage gibt an, welcher Qualität die den Berechnungen in der Web-Anwendung InKalkTier zugrunde liegenden Daten sind. Hierbei stellt die qualitative Einordnung in die drei Stufen "hoch", "mittel" und "gering" eine Expertenschätzung der projektbegleitenden KTBL-Arbeitsgruppe "Bewertung von Haltungsverfahren hinsichtlich Emissionen" dar.

Darstellung in der Web-Anwendung

Im Bewertungsaspekt Emissionspotenziale wird die "Qualität der Datengrundlage" mit drei Kreissymbolen gekennzeichnet:

  • "hoch" - ein gefüllter Kreis
  • "mittel" - ein halb gefüllter Kreis
  • "gering" - ein leerer Kreis

Zunächst sind diese Angaben ausgeblendet und können mit dem Toggle-Button "Qualität der Datengrundlage" am unteren Ende des Bereichs Emissionspotenziale eingeblendet werden.

Abb. 1: Darstellung der Qualität der Datengrundlage in InKalkTier


Emissionspotenzial Ammoniak

Zur Bestimmung der Qualität der Datengrundlage werden die verfahrensspezifischen Eingangsgrößen für die Stoffflussmodelle, die zur Bewertung des Ammoniak(NH3)-Emissionspotenzials verwendet werden, herangezogen. Sie umfassen die Emissionsraten aus Ställen und Wirtschaftsdüngeraußenlagern sowie die Minderungsfaktoren emissionsmindernder Maßnahmen. Diese Daten werden anhand der in Tabelle 1 definierten Kriterien in drei Qualitätsstufen eingeteilt.

Tab. 1: Einteilung der Qualitätsstufen zur Beurteilung der Qualität der Datengrundlage für die Emissionspotenziale von Ammoniak in der Web-Anwendung InKalkTier
Qualität der Datengrundlage Qualitätsstufe Mindestanforderungen
hoch 3
  • Messung des Gesamtsystems (z. B. Stall oder Stallabteil)
  • Messdauer: Erfassung über mehrere Zeit-räume hinweg, verteilt über das ganze Jahr
  • Ziel: Umfassende repräsentative Abbildung des Tages- und Jahresverlaufs
mittel 2
  • Teilflächenmessung, Messung im Technikumsmaßstab
  • Messbedingungen: Durchführung unter ausgewählten, jahreszeitlich repräsentativen Bedingungen, jedoch mit begrenzter Aussagekraft im Vergleich zur Ganzjahresmessung
gering 1
  • Datengrundlage: Hauptsächlich basierend auf Konventionswerten und Expertenschätzungen der Arbeitsgruppe „Bewertung von Haltungsverfahren hinsichtlich Emissionen“
  • Geltungsbereich: Anwendbar für Daten und Erhebungen, die spezifische Messkriterien und umfassende Methodiken der höheren Qualitätsstufen „mittel“ und „hoch“ nicht erfüllen
  • Merkmal: Diese Stufe reflektiert eine grundlegende Annäherung und weist eine eingeschränkte Genauigkeit auf, da sie weniger auf direkten Messungen basiert.

Um die Qualität der Datengrundlage für das Emissionspotenzial eines Haltungsverfahrens zu klassifi-zieren, wird ein gewichteter Mittelwert der Qualitätsstufen der einzelnen verfahrensspezifischen Ein-gangsgrößen berechnet. Dieser gewichtete Mittelwert ermöglicht es, die Qualität der Datengrundlage als hoch, mittel oder gering einzustufen. Die Berechnung des gewichteten Mittelwerts erfolgt unter der Berücksichtigung des Emissionsanteils von Stall und Wirtschaftsdüngeraußenlager. Die genaue Methode für die Berechnung des gewichteten Mittelwerts ist in den Gleichungen 1-3 aufgeführt.

Emissionspotenzial Geruch

Die Einordnung der Qualität der Datengrundlage für die Bewertung der Emissionspotenziale von Geruch erfolgt je Produktionsrichtung. Sie kann der Beschreibung der "InKalkTier-Bewertungsmethode Emissionspotenzial Geruch" entnommen werden.

Die Qualitätsstufen sind entsprechend der nachfolgenden Tabelle definiert:

Qualität der Datengrundlage Mindestanforderungen
hoch basierend auf systematischen Raster- bzw. Fahnenbegehungen (Immission) bei mehreren Betrieben
mittel vergleichende Erhebungen der Geruchskonzentrationen von passiven Flächenquellen (Haubenmessungen), Kurzzeitmessungen der Emissionen von gefassten Punktquellen in der Abluft, jeweils auf mehreren Betrieben
gering Konventionswerte, Expertenschätzungen durch die Arbeitsgruppe, Erhebungen, die die quantitativen und qualitativen Anforderungen der Stufen „mittel“ oder „hoch“ nicht erfüllen sowie punktuelle Untersuchungen