InKalkTier-Bewertung Emissionspotenziale - Bezugsverfahren: Unterschied zwischen den Versionen
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:'''[[Emissionsfaktor|Emissionsfaktor]] Flüssigmistaußenlager''': 0,13 [[Abkürzungsverzeichnis|(kg NH<sub>3</sub>-N/kg TAN)]] oder 0,16 [[Abkürzungsverzeichnis|(kg NH<sub>3</sub>/kg TAN)]] (Kupper et al. 2020) | :'''[[Emissionsfaktor|Emissionsfaktor]] Flüssigmistaußenlager''': 0,13 [[Abkürzungsverzeichnis|(kg NH<sub>3</sub>-N/kg TAN)]] oder 0,16 [[Abkürzungsverzeichnis|(kg NH<sub>3</sub>/kg TAN)]] (Kupper et al. 2020) | ||
:Mit dem Stoffflussmodell kann ausgehend vom Emissionsfaktor die Emissionsrate für das Flüssigmistaußenlager des Bezugsverfahrens kalkuliert werden, die zur Berechnung eines Emissionspotenzials benötigt wird (vgl. [[InKalkTier-Bewertungsmethode Emissionspotenzial Ammoniak Milchkuhhaltung#2 Berechnungsbeispiele|Berechnungsbeispiele]]). | |||
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Version vom 2. Juli 2024, 17:00 Uhr
Die Bewertung der Emissionspotenziale in der Web-Anwendung InKalkTier basiert auf einem Vergleich des zu bewertenden Haltungsverfahrens mit dem Bezugsverfahren der jeweiligen Produktionsrichtung.
Es wurden solche Haltungsverfahren als Bezugsverfahren herangezogen, für die belastbare Emissionsmessungen vorliegen. Die Verbreitung der beschriebenen Bezugsverfahren war dabei nur indirekt von Relevanz. Die Bezugsverfahren dienen allein zu Vergleichszwecken und entsprechen nicht in allen Fällen der guten fachlichen Praxis.
1 Bezugsverfahren Milchkuhhaltung
Ammoniakemissionen des Bezugsverfahrens:
- Emissionsrate Stall: 10,0 kg NH3-N/(TP ‧ a) oder 12,1 kg NH3/(TP ‧ a) (Eurich-Menden et al. 2024)
- Emissionsfaktor Flüssigmistaußenlager: 0,13 (kg NH3-N/kg TAN) oder 0,16 (kg NH3/kg TAN) (Kupper et al. 2020)
- Mit dem Stoffflussmodell kann ausgehend vom Emissionsfaktor die Emissionsrate für das Flüssigmistaußenlager des Bezugsverfahrens kalkuliert werden, die zur Berechnung eines Emissionspotenzials benötigt wird (vgl. Berechnungsbeispiele).
Geruchsemissionen des Bezugsverfahrens:
- Es ist nicht möglich einen absoluten Wert je TP bzw. GV auszuweisen, da das in der Web-Anwendung angegebene Geruchsemissionspotenzial auf einem reinen Verfahrensvergleich beruht. Hierfür werden sowohl die Geruchsaktivität des Haltungsverfahrens als auch die Geruchsaktivität des Bezugsverfahrens mit der flächenbezogenen Bewertungsmethode berechnet und in Relation gesetzt.
Beschreibung des Bezugsverfahrens:
Stall | Stallgebäude | offener Stall | |
---|---|---|---|
keine Wärmedämmung | |||
freie Lüftung | |||
Liegebereich | Hochboxen mit Gummimatten, Länge: 2,80 m, Breite: 1,25 m, Fläche: 3,5 m²/TP | ||
geringe Menge Einstreu (Häckselstroh) | |||
mobile Einstreuverteilung mit langsam laufenden Verteilwerkzeugen | |||
Laufbereich | planbefestigt, Fläche: 4,4 m²/TP | ||
Schieberentmistung, alle 2 Stunden | |||
Futteraufnahmebereich | Futtervorlage mit dem Futtermischwagen, Mischration mit Heu und Silage, Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1, Silagevorlagefläche: 1,20 m²/TP bei einer Fressplatzbreite von 80 cm und einer genutzten Futtertischtiefe von 150 cm | ||
keine erhöhten Fressstände, keine Fressplatzabtrennungen | |||
Standardfütterung nach DLG (2014) | |||
Abkalbebereich | Fläche: 0,45 m²/TP bei einer Buchtenfläche von 10 m²/Tier für 4,5 % der TP | ||
Silagevorlagefläche: 0,05 m²/TP | |||
Genesungsbereich | Fläche: 0,30 m²/TP bei einer Buchtenfläche von 10 m²/Tier für 3 % der TP | ||
Silagevorlagefläche: 0,04 m²/TP | |||
Laufhof | nicht vorhanden | ||
Weidegang | nicht vorhanden | ||
Lager | Wirtschaftsdüngeraußenlager | Flüssigmistlager mit natürlicher Schwimmschicht | |
Oberfläche | < 200 TP: 3,75 m²/TP | ||
200-299 TP: 3,00 m²/TP | |||
≥ 300 TP: 2,5 m²/TP | |||
Einstreulager | Bergeraum mit Ballen | ||
Raufutterlager | Heu | Bergeraum mit Ballen | |
Maissilage und Grassilage | Fahrsilo, Silageanschnittfläche: 0,19 m²/TP bei einem wöchentlichen Vorschub von 2,00 m | ||
Kraftfutterlager | Hochsilo |
2 Bezugsverfahren Schweinemast
Ammoniakemissionen des Bezugsverfahrens:
- Emissionsrate Stall: 2,8 kg NH3-N/(TP ‧ a) oder 3,4 kg NH3/(TP ‧ a) (Wolf et al. 2023)
- Emissionsfaktor Flüssigmistaußenlager: 0,12 (kg NH3-N/kg TAN) oder 0,15 (kg NH3/kg TAN) (Kupper et al. 2020)
Geruchsemissionen des Bezugsverfahrens:
- Es ist nicht möglich einen absoluten Wert je TP bzw. GV auszuweisen, da das in der Web-Anwendung angegebene Geruchsemissionspotenzial auf einem reinen Verfahrensvergleich beruht. Hierfür werden sowohl die Geruchsaktivität des Haltungsverfahrens als auch die Geruchsaktivität des Bezugsverfahrens mit der flächenbezogenen Bewertungsmethode berechnet und in Relation gesetzt.
Beschreibung des Bezugsverfahrens:
Stall | Stallgebäude | geschlossener Stall | |
---|---|---|---|
Wärmedämmung | |||
Zwangslüftung | |||
Einflächenbucht | perforiert, Fläche: 0,75 m²/TP | ||
Flüssigmist im Wechselstauverfahren | |||
Futteraufnahme | Fläche Breifutterautomat: 0,01 m²/TP (Annahme: Tier-Fressplatz-Verhältnis von 6:1) | ||
Universalfütterung nach DLG (2014) | |||
Genesungsbucht | Fläche: 0,02 m²/TP bei einer Buchtenfläche von 0,75 m²/Tier für 3 % der TP | ||
Auslauf | nicht vorhanden | ||
Lager | Wirtschaftsdüngeraußenlager | Flüssigmistlager, nicht abgedeckt | |
Oberfläche | < 3.000 TP: 0,29 m²/TP | ||
3.000-5.000 TP: 0,23 m²/TP | |||
> 5.000 TP: 0,19 m²/TP | |||
Einstreulager | nicht vorhanden |
3 Bezugsverfahren Legehennenhaltung
Geruchsemissionen des Bezugsverfahrens:
- Es ist nicht möglich einen absoluten Wert je TP bzw. GV auszuweisen, da das in der Web-Anwendung angegebene Geruchsemissionspotenzial auf einem reinen Verfahrensvergleich beruht. Hierfür werden sowohl die Geruchsaktivität des Haltungsverfahrens als auch die Geruchsaktivität des Bezugsverfahrens mit der flächenbezogenen Bewertungsmethode berechnet und in Relation gesetzt.
Beschreibung des Bezugsverfahrens:
Stall | Stallgebäude | geschlossener Stall | |
---|---|---|---|
Wärmedämmung | |||
Zwangslüftung | |||
keine Abluftreinigung | |||
9 Tiere/m² nutzbare Stallfläche (18 Tiere/m² nutzbare Stallgrundfläche) | |||
Innenscharrraum | planbefestigt | ||
eingestreut | |||
manuelle Einstreu zu Beginn der Haltungsperiode | |||
1 kg Strohgranulat/(m² ‧ Durchgang) | |||
Kotbereich | Voliere | ||
unbelüftetes Kotband | |||
wöchentliche Entmistung | |||
integrierter Futter- und Wasseraufnahme | |||
Fütterung | Standardfütterung (Schrot) nach DLG (2014) | ||
Kaltscharrraum | nicht vorhanden | ||
Grünauslauf | nicht vorhanden | ||
Genesungsabteil | nicht vorhanden | ||
Lager | Wirtschaftsdüngeraußenlager | Kothalle, überdacht und an drei Seiten geschlossen, Grundfläche: 11 m²/1.000 TP, Lagerdauer 6 Monate | |
Futterlager | Silo | ||
Einstreulager | Bergeraum |
Literatur
DLG (2014): Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere. Arbeiten der DLG, Band 199. Frankfurt am Main, DLG-Verlag
Eurich-Menden, B.; Wolf, U.; Horlacher, D.; Dehler, G.; Smirnov, A. (2024): „Ermittlung von Emissionsdaten für die Beurteilung der Umweltwirkungen der Nutztierhaltung“ (EmiDaT). Abschlussbericht, Darmstadt, Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL)
Kupper, T.; Häni, C.; Neftel, A.; Kincaid, C.; Bühler, M.; Amon, B.; VanderZaag, A. (2020): Ammonia and greenhouse gas emissions from slurry storage – A review. Agriculture, Ecosystems & Environment 300, https://doi.org/10.1016/j.agee.2020.106963
Wolf, U.; Eurich-Menden, B.; Dehler, G.; Smirnov, A.; Horlacher, D. (2023): Wie beeinflusst Auslaufhaltung die Ammoniakemissionen aus Mastschweineställen? LANDTECHNIK 78(3), https://doi.org/10.15150/lt.2023.3292