Stallklima - Lüftung: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Zuführung von Frischluft sowie der Abtransport von verbrauchter Luft aus dem Tierbereich des Stalls kann über verschiedene Funktionsprinzipien erfolgen. Rinderställe sind in der Regel frei gelüftet, d.h. Thermik und Wind sind für den Austausch der Stallluft zuständig (Abbildung 1). Es gilt zu beachten, dass keine Zugluft entsteht. | |||
Die Zuführung von Frischluft sowie der Abtransport von verbrauchter Luft aus dem Tierbereich des Stalls kann über verschiedene Funktionsprinzipien erfolgen. Rinderställe sind in der Regel frei gelüftet (Abbildung 1). Es gilt zu beachten, dass keine Zugluft entsteht. | [[Datei:Funktionsprinzipien der freien Lüftung (Jungbluth et al. 1997).png|zentriert|mini|587x587px|Abb. 1: Funktionsprinzipien der freien Lüftung, links: Trauf-First-Lüftung, rechts: Querlüftung (Jungbluth et al. 1997)]] | ||
[[Datei:Funktionsprinzipien der | Bei der Trauf-First-Lüftung trägt die Thermik dazu bei, dass die warme Luft über den First entweicht. Der entstehende Unterdruck lässt entsprechend kühlere Luft von außen in den Stall strömen. | ||
Bei | Bei der Querlüftung mit geöffneten Seiten- und/oder Giebelwänden wird in erster Linie der Wind zur Stalllüftung genutzt. Zur Steuerung und Regelung stehen unterschiedliche Einrichtungen zur Verfügung (z. B. Spaceboards, feste oder aufrollbare Windschutznetze, Curtains), die auch kombiniert vorliegen können. Um bei höheren Außentemperaturen die Wärme im Stallinneren abtransportieren zu können, sollten die Fassadenöffnungen entsprechend so groß wie möglich sein (Büscher et al. 2021). In Simulationen konnten dazu die in Tabelle 1 gezeigten Werte als günstig ermittelt werden. | ||
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|+Tab. 1: Erfahrungswerte zu den Zu- und Abluftflächen für Milchviehställe mit Querlüftung (Büscher et al. 2021) | |||
! colspan="2" |'''Empfehlungen für die Fassadenöffnung eines quergelüfteten Außenklimastalls bei zwei gegenüberliegenden Öffnungsflächen''' | |||
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|Alleinstehend, Queranströmung | |||
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== Literatur == | |||
Büscher, W.; Haidn, B.; Hansen, C.; Häuser, S.; Herrmann, J.; Menning, J.; Mirbach, D.; Neumayer, J.; Pelzer, A.; Perovic, B.; Tober, O.; Stötzel, P.; Zahner, J. (2021): Vermeidung von Hitzestress bei Milchkühen. DLG-Merkblatt 450, 2. Auflage, DLG e. V., Frankfurt am Main | |||
Jungbluth, T., Büscher, W., Krause, M. (2017): Technik Tierhaltung. UTB 2641, Ulmer Verlag, 2. Auflage, 322 S. | |||
[[Kategorie:Rind]] | |||
Aktuelle Version vom 18. September 2025, 11:08 Uhr
Die Zuführung von Frischluft sowie der Abtransport von verbrauchter Luft aus dem Tierbereich des Stalls kann über verschiedene Funktionsprinzipien erfolgen. Rinderställe sind in der Regel frei gelüftet, d.h. Thermik und Wind sind für den Austausch der Stallluft zuständig (Abbildung 1). Es gilt zu beachten, dass keine Zugluft entsteht.
Bei der Trauf-First-Lüftung trägt die Thermik dazu bei, dass die warme Luft über den First entweicht. Der entstehende Unterdruck lässt entsprechend kühlere Luft von außen in den Stall strömen.
Bei der Querlüftung mit geöffneten Seiten- und/oder Giebelwänden wird in erster Linie der Wind zur Stalllüftung genutzt. Zur Steuerung und Regelung stehen unterschiedliche Einrichtungen zur Verfügung (z. B. Spaceboards, feste oder aufrollbare Windschutznetze, Curtains), die auch kombiniert vorliegen können. Um bei höheren Außentemperaturen die Wärme im Stallinneren abtransportieren zu können, sollten die Fassadenöffnungen entsprechend so groß wie möglich sein (Büscher et al. 2021). In Simulationen konnten dazu die in Tabelle 1 gezeigten Werte als günstig ermittelt werden.
| Empfehlungen für die Fassadenöffnung eines quergelüfteten Außenklimastalls bei zwei gegenüberliegenden Öffnungsflächen
(m²/Tier und Seite) | |
|---|---|
| Alleinstehend, Queranströmung | 1,25 |
| Von anderen Geräten beeinflusst bzw. ungünstige Lage | 1,5 |
Literatur
Büscher, W.; Haidn, B.; Hansen, C.; Häuser, S.; Herrmann, J.; Menning, J.; Mirbach, D.; Neumayer, J.; Pelzer, A.; Perovic, B.; Tober, O.; Stötzel, P.; Zahner, J. (2021): Vermeidung von Hitzestress bei Milchkühen. DLG-Merkblatt 450, 2. Auflage, DLG e. V., Frankfurt am Main
Jungbluth, T., Büscher, W., Krause, M. (2017): Technik Tierhaltung. UTB 2641, Ulmer Verlag, 2. Auflage, 322 S.
