InKalkTier-Bewertung Emissionspotenziale - Managementvoraussetzungen: Unterschied zwischen den Versionen

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hier folgen die Managementvoraussetzungen
Das Management hat Einfluss auf das Emissionspotenzial eines jeden Haltungsverfahrens. Die Datengrundlage reicht jedoch nicht aus, um Managementvarianten direkt in die Bewertung einzubeziehen. Aus diesem Grund wurden Managementvoraussetzungen definiert. Beschrieben wurden diese Voraussetzungen ausgehend vom Management während der Emissionsmessungen, die der [[InKalkTier-Bewertungsmethode Emissionspotenzial Ammoniak|Bewertung des Emissionspotenzials für Ammoniak]] zugrunde liegen. Zusätzlich wurden die gute fachliche Praxis (UBA, KTBL 2021) sowie die TA Luft (2021) berücksichtigt.


Die Managementvoraussetzungen gelten insbesondere für die Emissionspotenziale von Ammoniak, aber auch für die Emissionspotenziale von Geruch werden vergleichbare Auswirkungen des Managements erwartet.
__NOTOC__
==Managementvoraussetzungen Milchkuhhaltung==
==Managementvoraussetzungen Milchkuhhaltung==
Größtmögliche Sauberkeit und Trockenheit durch
* Reinigung planbefestigter Laufflächen mehrmals täglich, mindestens alle 2 Stunden, mit einem an die Bodenbeschaffenheit angepassten Reinigungsgerät
* Reinigung perforierter Laufflächen mit einer an die Größe der Lauffläche angepasste Anzahl an Reinigungsrobotern
* Reinigung von Laufhöfen mehrmals täglich
* Reinigung aller Laufflächen direkt nach dem Weideaustrieb (Während des Weidegangs ist der Zugang zu Stall und Laufhof zu unterbinden.)
* Reinigung von Flächen, die nur zweitweise genutzt werden (z. B. Wartebereich), direkt im Anschluss an die Nutzung,
In Liegeboxenlaufställen darüber hinaus durch
* regelmäßige Kontrolle der Liegeboxen – Entfernung von Kot und Aufbringen von Einstreu
In Zweiraumlaufställen darüber hinaus durch
* regelmäßiges Entmisten bzw. Nachstreuen, sodass die Einstreu trocken und sauber bleibt
* vollständige Bindung von Kot und Harn durch die Einstreu, alternativ Sicherstellung eines geregelten Jaucheabflusses durch Gefälle und Rinnen


==Managementvoraussetzungen Schweinemast==
==Managementvoraussetzungen Schweinemast==
Größtmögliche Trockenheit und Sauberkeit durch
Größtmögliche Trockenheit und Sauberkeit durch
*Einsatz verlustarmer Tränke und Fütterungssysteme (TA Luft 2021; UBA, KTBL 2021)
*Einsatz verlustarmer Tränke- und Fütterungssysteme
*Regelmäßige Reinigung
*tägliche Kontrolle und bei Verschmutzung Reinigung nicht eingestreuter, befestigter Flächen (planbefestigt sowie perforiert)
**tägliche Kontrolle und bei Verschmutzung Reinigung nicht eingestreuter, befestigter Flächen (planbefestigt und perforiert) (TA Luft 2021)
Bei planbefestigten, eingestreuten Ausläufen darüber hinaus durch
**Planbefestigte, eingestreute Ausläufe: min. 3 Mal wöchentliches Abschieben (UBA, KTBL 2021; EmiDaT)
*min. 3 Mal wöchentliches Abschieben des Auslaufs
*Einstreu
*weitgehende Überdachung des Auslaufs
**Überdachung eingestreuter, planbefestigter Ausläufe (EmiDaT)
Bei Festmistverfahren darüber hinaus durch
**Festmistverfahren:
*regelmäßiges Entmisten und Nachstreuen, sodass die Einstreu trocken und sauber bleibt
***Vollständige Bindung von Kot und Harn durch die Einstreu, alternativ Sicherstellung eines geregelten Jaucheabflusses durch Gefälle und Rinnen (UBA, KTBL 2021)
*vollständige Bindung von Kot und Harn durch die Einstreu, alternativ Sicherstellung eines geregelten Jaucheabflusses durch Gefälle und Rinnen
***Regelmäßiges Entmisten bzw. Nachstreuen (UBA, KTBL 2021), sodass die Einstreu trocken und sauber bleibt (TA Luft 2021)
 
==Managementvoraussetzungen Legehennenhaltung==
Größtmögliche Trockenheit und Sauberkeit durch
*tropf- und spritzfreie Tränkesysteme
*Management der Einstreu
**Einstreu des Innen und Kaltscharrraums vor dem Einstallen
**täglicher Einsatz eines Kotschiebers
**Entmistung und Nachstreu von nassen Stellen und Platten
*eine regelmäßige Entmistung in Abhängigkeit des verwendeten Emissionsfaktors
**einmal wöchentliche Entmistung belüfteter Kotbänder in den Volieren
**ein- oder zweimal wöchentliche Entmistung unbelüfteter Kotbändern in den Volieren abhängig vom verwendeten Emissionsfaktor
**einmal wöchentliche Entmistung der Kotgruben per Kotband oder Schieber falls vorhanden
**Entmistung der Kotgrube am Ende jeden Durchgangs
**einmal wöchentliches Entmisten der Kotbänder von Vollmobilställen
**sofortige Abfuhr des Mistes nach dem Versetzen von Teilmobilställen
 
Grünauslauf
*Min. 8 Stunden täglicher Zugang an 288 Tagen im Jahr
*Strukturierung des Auslaufs
*42 % der Tiere halten sich im Grünauslauf auf
 
Kotlagerung
*Lagerung in einer geschlossenen Halle
**„Getrockneter Geflügelkot und Geflügelfestmist ist so zu lagern, dass eine Wiederbefeuchtung, zum Beispiel durch Regenwasser, ausgeschlossen ist. Die Lagerung außerhalb des Stalles muss auf befestigten Flächen erfolgen.“ (TA Luft 2021)
 
==Literaturverzeichnis==
<span style="color: red"> '''EmiDaT zitieren'''


==Literatur==
TA Luft (2021): Neufassung der Ersten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft) vom 18. August 2021
TA Luft (2021): Neufassung der Ersten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft) vom 18. August 2021


UBA, KTBL (Hrsg., 2021): Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft mindern - Gute Fachliche Praxis. http://www.ktbl.de/themen/ammoniakemissionsminderung-gute-fachliche-praxis
UBA, KTBL (Hrsg., 2021): Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft mindern - Gute Fachliche Praxis. http://www.ktbl.de/themen/ammoniakemissionsminderung-gute-fachliche-praxis, Zugriff am 5.03.24






[[Kategorie:InKalkTier-Bewertungsmethoden Emissionspotenziale]]
[[Kategorie:InKalkTier-Bewertungsmethoden Emissionspotenziale]]

Aktuelle Version vom 25. Juni 2024, 10:47 Uhr

Das Management hat Einfluss auf das Emissionspotenzial eines jeden Haltungsverfahrens. Die Datengrundlage reicht jedoch nicht aus, um Managementvarianten direkt in die Bewertung einzubeziehen. Aus diesem Grund wurden Managementvoraussetzungen definiert. Beschrieben wurden diese Voraussetzungen ausgehend vom Management während der Emissionsmessungen, die der Bewertung des Emissionspotenzials für Ammoniak zugrunde liegen. Zusätzlich wurden die gute fachliche Praxis (UBA, KTBL 2021) sowie die TA Luft (2021) berücksichtigt.

Die Managementvoraussetzungen gelten insbesondere für die Emissionspotenziale von Ammoniak, aber auch für die Emissionspotenziale von Geruch werden vergleichbare Auswirkungen des Managements erwartet.

Managementvoraussetzungen Milchkuhhaltung

Größtmögliche Sauberkeit und Trockenheit durch

  • Reinigung planbefestigter Laufflächen mehrmals täglich, mindestens alle 2 Stunden, mit einem an die Bodenbeschaffenheit angepassten Reinigungsgerät
  • Reinigung perforierter Laufflächen mit einer an die Größe der Lauffläche angepasste Anzahl an Reinigungsrobotern
  • Reinigung von Laufhöfen mehrmals täglich
  • Reinigung aller Laufflächen direkt nach dem Weideaustrieb (Während des Weidegangs ist der Zugang zu Stall und Laufhof zu unterbinden.)
  • Reinigung von Flächen, die nur zweitweise genutzt werden (z. B. Wartebereich), direkt im Anschluss an die Nutzung,

In Liegeboxenlaufställen darüber hinaus durch

  • regelmäßige Kontrolle der Liegeboxen – Entfernung von Kot und Aufbringen von Einstreu

In Zweiraumlaufställen darüber hinaus durch

  • regelmäßiges Entmisten bzw. Nachstreuen, sodass die Einstreu trocken und sauber bleibt
  • vollständige Bindung von Kot und Harn durch die Einstreu, alternativ Sicherstellung eines geregelten Jaucheabflusses durch Gefälle und Rinnen

Managementvoraussetzungen Schweinemast

Größtmögliche Trockenheit und Sauberkeit durch

  • Einsatz verlustarmer Tränke- und Fütterungssysteme
  • tägliche Kontrolle und bei Verschmutzung Reinigung nicht eingestreuter, befestigter Flächen (planbefestigt sowie perforiert)

Bei planbefestigten, eingestreuten Ausläufen darüber hinaus durch

  • min. 3 Mal wöchentliches Abschieben des Auslaufs
  • weitgehende Überdachung des Auslaufs

Bei Festmistverfahren darüber hinaus durch

  • regelmäßiges Entmisten und Nachstreuen, sodass die Einstreu trocken und sauber bleibt
  • vollständige Bindung von Kot und Harn durch die Einstreu, alternativ Sicherstellung eines geregelten Jaucheabflusses durch Gefälle und Rinnen

Literatur

TA Luft (2021): Neufassung der Ersten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft) vom 18. August 2021

UBA, KTBL (Hrsg., 2021): Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft mindern - Gute Fachliche Praxis. http://www.ktbl.de/themen/ammoniakemissionsminderung-gute-fachliche-praxis, Zugriff am 5.03.24