Wasserversorgung Rind: Unterschied zwischen den Versionen
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Alle Tiere einer Herde müssen stets Zugang zu frischem Wasser haben. Unabhängig von der Herdengröße sind mindestens zwei Tränkstellen vorzuhalten. Diese Tränken sollen sich an ausreichend breiten Durchgängen befinden. Bei Milchkühen teilen sich etwa 20 Tiere eine Tränke, die eine angemessene Durchflussrate – ca. | Alle Tiere einer Herde müssen stets Zugang zu frischem Wasser haben. Unabhängig von der Herdengröße sind mindestens zwei Tränkstellen vorzuhalten. Diese Tränken sollen sich an ausreichend breiten Durchgängen befinden. Bei Milchkühen teilen sich etwa 20 Tiere eine Tränke, die eine angemessene Durchflussrate – ca. 20 l/min – aufweist. Da Rinder Saugtrinker sind, nehmen sie Wasser bevorzugt aus offenen Wasserflächen auf. | ||
Trogtränken mit mehreren Tränkplätzen kommen diesen Ansprüchen nach, sind jedoch anfällig für Verschmutzungen durch Futterreste und Kot. Aus diesem Grund ist eine tägliche Kontrolle der Tränken sowie eine regelmäßige Reinigung unerlässlich. | Trogtränken mit mehreren Tränkplätzen kommen diesen Ansprüchen nach, sind jedoch anfällig für Verschmutzungen durch Futterreste und Kot. Aus diesem Grund ist eine tägliche Kontrolle der Tränken sowie eine regelmäßige Reinigung unerlässlich. | ||
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Schalentränken mit Klappen- oder Rohrventil weisen eine einfachere Reinigungsmöglichkeit auf, sollten aber aufgrund ihres zu geringen Wasserdurchlaufs besonders in bei Milchkühen nicht mehr eingesetzt werden (Herrmann 2014). | Schalentränken mit Klappen- oder Rohrventil weisen eine einfachere Reinigungsmöglichkeit auf, sollten aber aufgrund ihres zu geringen Wasserdurchlaufs besonders in bei Milchkühen nicht mehr eingesetzt werden (Herrmann 2014). | ||
== Literatur == | |||
Kamphues, J.; Coenen, Manfred, Kienzle, Ellen; Pallauf, J.; Simon, O.; Zentek, J. (2004): Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung. 10. Auflage, Verlag Schaper, Alfeld-Hannover | Kamphues, J.; Coenen, Manfred, Kienzle, Ellen; Pallauf, J.; Simon, O.; Zentek, J. (2004): Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung. 10. Auflage, Verlag Schaper, Alfeld-Hannover | ||
Aktuelle Version vom 18. September 2025, 11:10 Uhr
Für Rinder ist, wie für alle landwirtschaftliche Nutztiere, Wasser das wichtigste Futtermittel. Es beeinflusst die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistung.
Das angebotene Tränkwasser sollte qualitativ hochwertig sein, wenngleich keine so hohen Anforderungen wie an die Trinkwasserqualität gestellt werden. Wichtig ist, dass das aufzunehmende Wasser schmackhaft ist und eine ausreichende Wasseraufnahme unterstützt wird. Es sollte Grenzwerte von bestimmten Inhaltsstoffen, z. B. N-Verbindungen (Nitrat, Nitrit), Eisen, Sulfat, einhalten und frei von biologischen Kontaminanten wie Salmonellen und E. coli sein (Kamphues et al. 2007).
Wasser erfüllt vielfältige Aufgaben im Organismus. Es dient zum Abtransport überschüssiger und toxischer Stoffe. Außerdem hat es die wichtige Aufgabe der Thermoregulation. Dementsprechend wird bei hohen Umgebungstemperaturen eine höhere Wasseraufnahme forciert, um die Wärme über die Atmung abführen zu können.
Die Wasseraufnahme bei Rindern beträgt in Abhängigkeit von Rasse, Leistung, physiologischen Zustand, Futteraufnahme und Außentemperatur zwischen 40 und 100 l pro Tag (Kamphues et al. 2004). An heißen Tagen können die Maximalwerte noch übertroffen werden. Spezifische Werte sind in Tabelle 1 definiert.
| Alter und Haltungsabschnitt | Wasserbedarf – Streuung
(l/Tier und Tag) |
Wasserbedarf – maximal
(l/Tier und Tag) |
| Milchkuh – leistungsabhängig | 40-80 | 150 |
| Jungrinder und Mastbullen > 1 Jahr | 20-40 | 70 |
| Jungrinder und Mastbullen < 1 Jahr | 15-30 | 50 |
| Kälber ≤ 6 Monate | 12-25 | 30 |
| Tränkkälber – einschließlich Tränke | 6-16 | 20 |
Alle Tiere einer Herde müssen stets Zugang zu frischem Wasser haben. Unabhängig von der Herdengröße sind mindestens zwei Tränkstellen vorzuhalten. Diese Tränken sollen sich an ausreichend breiten Durchgängen befinden. Bei Milchkühen teilen sich etwa 20 Tiere eine Tränke, die eine angemessene Durchflussrate – ca. 20 l/min – aufweist. Da Rinder Saugtrinker sind, nehmen sie Wasser bevorzugt aus offenen Wasserflächen auf.
Trogtränken mit mehreren Tränkplätzen kommen diesen Ansprüchen nach, sind jedoch anfällig für Verschmutzungen durch Futterreste und Kot. Aus diesem Grund ist eine tägliche Kontrolle der Tränken sowie eine regelmäßige Reinigung unerlässlich.
Alternativ erfüllen auch Ventil-Trogtränken die Anforderungen einer offenen Wasserfläche. Sie bieten einen Tränkplatz für 15 bis 20 Kühe, weisen jedoch eine hohe Durchflussrate von 30 bis 40 l/min auf, was eingetragene Futterreste unmittelbar wieder ausspült.
Der Einsatz von frostsichere Ballen- oder Klappentränken hat sich besonders in Offenställen und auf Weiden bewährt. Nachteilig sind jedoch die geringe Durchflussrate und die sehr aufwendige Reinigung.
Schalentränken mit Klappen- oder Rohrventil weisen eine einfachere Reinigungsmöglichkeit auf, sollten aber aufgrund ihres zu geringen Wasserdurchlaufs besonders in bei Milchkühen nicht mehr eingesetzt werden (Herrmann 2014).
Literatur
Kamphues, J.; Coenen, Manfred, Kienzle, Ellen; Pallauf, J.; Simon, O.; Zentek, J. (2004): Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung. 10. Auflage, Verlag Schaper, Alfeld-Hannover
Kamphues; Josef; Böhm, R.; Flachowsky, G.; Lahrssen-Wiederholt, M.; Meyer, U.; Schneker, H. (2007): Empfehlungen zur Beurteilung der hygienischen Qualität von Tränkwasser für Lebensmittel liefernde Tiere unter Berücksichtigung der gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen. In: Landbauforschung Völkenrode, 57, 3, S. 255 – 272
Herrmann, H.-J. (2014): Wasserversorgung für Rinder – Bauliche, technische und bedarfsgerechte Lösungen. DLG-Merkblatt 399, 1. Auflage, DLG e. V.
Kaufmann, O. (2002): Rationelle Wasserverwendung. In: Methling, W. und Unshelm, J. (Hg.): Umwelt- und tiergerechte Haltung von Nutz-, Heim- und Begleittieren. Berlin, Parey Buchverlag, 734 S.